Portrait: Gina von Ochotnikov


Eine unendliche Geschichte – voller Leiden

von Franz Ehrler, September 2017

Geboren wurde Gina am 11. August 2011 Uhr in Les Nuées, F-03500 Bransat aus Fiona von Ochotnikov nach Falko von Ochotnikov.

Schon als Welpe – und als Junghund erst recht – war Gina sehr quirlig und agil.

Ein richtiger Springinsfeld … Power ohne Ende …

Hoffnung … auf eine erfolgreiche Rennkarriere …

Es kam ganz anders …

Kniescheibe gebrochen

06.03.2012 Gina kam am Abend humpelnd, aber ohne zu jammern, aus dem Garten. Da dachten wir noch nicht an etwas Schlimmes. Die Erklärung des Tierarztes (im Nachhinein) dazu war ganz einfach … wie er sagte, hatte er noch nie einen so gut bemuskelten Hund in diesem Alter gesehen. Er meinte, das hätte die Schmerzen kompensiert. Dazu muß ich allerdings anmerken, dass Gina – im Gegensatz zu vielen anderen Barsois – absolut nicht wehleidig ist.

2012-03-07 Gina 1-t-800

Als sie am nächsten Morgen immer noch humpelte, untersuchte ich ihr Bein und stellte fest, dass die Kniescheibe gebrochen war. Wir fuhren dann mit ihr sofort zu unserem Tierarzt. Die Röntgenaufnahme bestätigte meine Diagnose.

Unsere Tierärztin machte dann für den Nachmittag einen Termin in der bekannten Tierklinik Clinique Veterinaire de Bellerive sur Allier“ in der Nähe von Vichy. Dort wurde sie noch am Nachmittag operiert.

2012-03-07 Gina 2-t-800

Mit nach Hause nehmen durften wir sie allerdings nicht, was ich als großen Fehler betrachtete, aber der Tierarzt ließ nicht mit sich reden. Er sagte, sie müsse Minimum noch einen Tag zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Da hatte er wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht …

Am nächsten Morgen, schon früh um 7 Uhr, rief die Klinik an und man wollte, dass wir Gina so schnell als möglich abholen, sie würde ausrasten, randalieren und sei mit nichts zu beruhigen …

Wir fuhren also umgehend nach Bellerive, um Gina abzuholen. Da vor der Klinik kein Platz zum Parken frei war, mussten wir ein Stück weiter weg parken. Als wir die Autotüre öffneten, hörten wir Gina schon „schreien“ … anders kann man es wirklich nicht ausdrücken …

Ich legte Gina hinten ins Auto, aber sie blieb partout nicht liegen. Sie klagte uns während der ganzen Rückfahrt (immerhin etwa eine dreiviertel Stunde) ihr Leid. Erst als wir zu Hause waren, beruhigte sie sich wieder.

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Leider war der Verband dermaßen schlecht gemacht, dass er dauernd verrutschte. Also noch mal ein Besuch in der Klinik. Der Verband wurde dann regelrecht mit der Haut verklebt.

Haben Sie schon mal versucht, einen extrem lebhaften Welpen / jungen Hund ruhig zu stellen? Die Schmerztabletten haben wir vorsichtshalber gleich weggelassen. Der einzige Platz, an dem das gelang, Gina ruhig zu halten, war das Bett. Für Sabine und Gina war deshalb für die nächsten Wochen unser Schlafzimmer (im ersten Stock) der (Zwangs-)Aufenthaltsort. Was allerdings nicht sehr lustig war. Da Gina ja nicht laufen durfte, musste ich Gina mehrmals am Tag nach unten und durch das ganze Haus in den Garten tragen – sie musste ja schließlich auch Pippi machen – und natürlich auch wieder zurück …

Und noch eine OP

Bei einer Röntgenkontrolle wurde dann festgestellt, dass die durch einen Käfig zusammengehaltene Kniescheibe sich wieder geteilt hatte.

Gina wurde also am 22.03.2012 nochmals operiert, zusätzlich musste dann auch noch die Sehne, die über das Knie läuft, geflickt werden, da sie jetzt auch noch gerissen war.

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Beim Entfernen des Verbandes konnte man dann die „Qualität des Chirurgen“ erkennen !!! Zusammen mit dem (verklebten) Verband riss er ein handtellergroßes Stück Haut mit weg. Da schrie selbst Gina und hätte ihn fast gebissen … Schade, dass sie ihn nicht erwischt hat !!! Außerdem war ich zum Glück nicht anwesend, denn das hätte einen perfekten Eklat gegeben …

Gina bekam nach der 2. OP dann als Verband eine Kunststoffmanschette.

Warum nicht gleich so ???

21.04.2012 Kontroll-Röntgen … Die Kniescheibe hat nun gehalten.

Als dann der Verband abgenommen wurde, haben wir den Teil, der verklebt war (nach dem Erlebnis nach der ersten OP), vorsichtshalber selbst entfernt …

Im Dezember 2012 wurde dann das Knie zur Kontrolle noch 2 mal geröntgt … es ist alles ok …

Im Herbst 2013 absolvierte Gina mit links die Coursinglizenz. Ihre Energie und das unbändige Temperament ist einfach nicht zu zügeln …

Trotzdem setzten wir Gina nicht im Sport ein … wir hatten einfach Angst, denn das Knie machte nach wie vor Probleme … immer wieder leichte Entzündungen …

Nach den OP’s, die ja unter der Prämisse stattfanden,

  • dass Gina im Sport eingesetzt werden sollte

  • dies laut Arztaussage normalerweise auch kein Problem sein dürfte

  • dem Kostenvoranschlag für die 1. OP in Höhe von etwa 650.- bis 750.- €

  • der Aussage, die zweite OP wäre gratis, da ja die erste misslungen war

  • den tatsächlichen Kosten für beide OP’s (etwa 2.000.- €)

lautete damals unser Resümee:

Diese Klinik kann man wirklich nicht weiterempfehlen im Gegenteil !!!

Doch die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende …

Gina macht uns Sorgen

07./08. 10. 2013 Gina macht uns Sorgen … Ihre Lymphknoten sind leicht geschwollen und sie hat Fieber (39,8°), sie wirkt müde, matt und antriebslos … Besuch in einer Tierklinik hier in der Nähe … Röntgenaufnahme vom Knie … Sie bekommt prophylaktisch Antibiotika …

10. 10. 2013 Gina macht uns immer noch Sorgen …

Ihre Lymphknoten sind noch mehr geschwollen und sie hat immer noch Fieber (39,2°).

Sie wirkt immer noch müde, matt und antriebslos …

Wieder ein Besuch in der Tierklinik … Blutbild …

Es ist relativ gut …

Sie bekommt weiterhin prophylaktisch Antibiotika …

Gina Blutanalyse-640

14. 10. 2013 Die Situation von Gina ist unverändert … Fieber (39,8°) … Wieder in die Tierklinik … Anderes Antibiotika und zusätzlich Cortison …

18. 10. 2013 Gina geht es endlich besser.

23. 10. 2013 Letzter Tag der Medikamentengabe

28. 10. 2013 Gina bekommt ab heute nur noch natürliches, biologisches Futter, frei von Schadstoffen (zumindest steht es so auf dem Futtersack).

29. 10. 2013 Die Lymphknoten sind schon wieder dick geschwollen … Wieder Klinik … Die Lymphknoten werden punktiert … jetzt heißt es warten auf das Resultat aus dem Labor …und Medikamente gibt es nur im Notfall …

02. 11. 2013 endlich eine leichte Besserung … die Schwellungen scheinen zurückzugehen …

04. 11. 2013 Die Schwellungen sind so gut wie weg … Wir freuen uns, dass es Gina wieder gut geht … und das ohne Medikamente … Gina ist wieder ganz die Alte, fit, agil, aufgeweckt

2013-11-04 004-640

12. 11. 2013 Heute kam eine Nachricht, die nicht schlimmer hätte sein können. Die Tierklinik hat angerufen. Der Befund von Gina ist da: Sie hat Lymphdrüsenkrebs … Wir sind schockiert und traurig !!!

2013-11-13 Gina Resultat Punktion

13. 11. 2013 Mit Begleittext des Tierarztes zum Befund des Labors:

2013-11-13 Gina Resumee2.png

14. 11. 2013 Wir haben uns von dem Schock einigermaßen erholt. Trotz der extrem negativen Prognose (Lebenserwartung noch etwa 4 bis 12 Wochen !!!) glauben wir daran, dass Gina wieder gesund wird, denn ihr Befinden und Verhalten ist momentan so, dass es keine Rückschlüsse auf eine Krankheit zulässt. (Außer der etwas dicken Nase). Die von allen von uns konsultierten Tierärzten (mit einer Ausnahme: Dr. vet. Christopher Geck) empfohlene Behandlung – Chemotherapie – kommt für uns nicht in Frage !!! Dr. Geck bestätigte uns, wenn es sein Hund wäre, würde er das nicht machen, denn er meinte, es sei Tierquälerei.

17.11.2013 Gina hat am Kopf wieder Schwellungen. Wir geben etwas Cortison, damit die Schwellungen vielleicht wieder zurückgehen.

23.11.2013 Wir geben kein Cortison mehr. Schwellungen im Gesicht sind fast weg.

25.11.2013 Neues Blutbild zur Kontrolle. Gina bekommt ein homöopatisches Mittel:

PVB Hemostatique morgens und abends je 2 ml

26.11.2013 Temperatur 39,6° … Besuch beim Tierarzt …

28. 01. 2014 Auf dem Nasenrücken bricht die Haut auf und es tritt Lymphflüssigkeit aus … Besuch beim Tierarzt

Und immer wieder Antibiotika und Cortison“

Licht am Horizont

Bei einem Telefonat Ende März 2014 mit Frau Lis Weiler, bei dem es natürlich auch um den Gesundheitszustand von Gina ging, berichtete sie mir von positiven Erfahrungen mit Bioresonanztherapie. Ich ließ mir die Adresse geben und nahm umgehend mit Frau Freund Kontakt auf. Sie konnte mir natürlich nichts versprechen, aber wir wollten einfach die vielleicht letzte Chance nutzen.

28. 03. 2014 Wir haben Haare von Gina zur Analyse an Frau Freund geschickt.

13. 04. 2014 Das Resultat der Haaranalyse und die entsprechenden homöopathischen Mittel und Bachblüten sind gekommen.

Es war wie ein Wunder … man konnte regelrecht zusehen, wie sich der Zustand von Gina mit jedem Tag besserte !!!

Von der schweren Krankheit war schon bald nichts mehr zu merken …

Für Interessenten: Jasmin Freund

2014-08-30 241-1-t-800

Aber das Knie gibt einfach keine Ruhe …

Am 06.01.2015 Röntgenkontrolle … es scheint alles in Ordnung zu sein.

Der Käfig wurde jedoch bis heute nicht entfernt, da sich unsere Tierärztin nicht sicher war, ob die Kniescheibe wirklich hält.

Gina macht uns wieder Sorgen

27.08.2017 Gina macht uns wieder Sorgen … das Knie bereitet plötzlich große Probleme … es ist geschwollen und akut entzündet …

Montag 28.08.2017 Mit Gina in der Tierklinik in Belenave … Gina hat hohes Fieber … auf den Röntgenbildern ist keine neue Verletzung zu sehen … Antibiotika und Schmerzmittel … Die Tierklinik nimmt Kontakt mit einer Spezialklinik (Vet-Auvergne Clinique Veterinaire) in Cournon auf.

Dienstag 29.08.2017 Anruf der Tierklinik und Terminvereinbarung gleich für den nächsten Tag …

Mittwoch, 30.08.2017 … Gina – eine unendliche Geschichte – eine Geschichte des Leidens …

Es stellt sich heraus, dass auch bei der zweiten OP anno 2012 gemurkst wurde … es wurde für die inneren Nähte der falsche Faden (nicht selbstauflösend) verwendet …

Dr. Pierre Fournier sagte uns, „wo ein Faden ist, sind noch mehr“, also kein Wunder, dass das Knie nie aufgehört hat, Probleme zu machen … ich spare mir dazu mal jeden Kommentar !!! … und … zwangsläufig noch eine OP, vorher jedoch für 10 Tage Antibiotika, damit zum OP-Termin keine Entzündung mehr vorhanden ist …

Die 3. OP

11.09.2017 Gina wurde zum 3. mal an ihrem Knie operiert.

Die OP in der „Vet-Auvergne Clinique Veterinaire“ in Cournon ist gut verlaufen. Gina durfte am Abend wieder nach Hause.

Das wurde alles aus dem Knie entfernt … es war höchste Zeit für die OP !!! Das tote Gewebe erklärt auch die akute Entzündung!

Es hätte nicht mehr lange gedauert und man hätte das Bein amputieren müssen und im schlimmsten Fall wäre Gina an einer akuten Blutvergiftung gestorben.

Totes Gewebe – sich nicht auflösende Fäden – etc.

Wie kann eine Klinik (Clinique Veterinaire de Bellerive sur Allier) für viel Geld so schlechte Arbeit abliefern ??? Und wie immer, die Tiere sind dabei die Leidtragenden.

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18.09.2017 Kontrolluntersuchung in der Klinik in Cournon, alles ok.

25.09.2017. Die Fäden und ein Teil der Klammern wurden entfernt.

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Dr. Fournier war mit dem Heilungsfortschritt sehr zufrieden.

2017-09-28 Gina 003-1-t-800

03.10.2017 Die restlichen Klammern wurden entfernt. Jetzt ist erstmal wieder Bioresonanztherapie angesagt, um die Giftstoffe durch Narkose und Antibiotika wieder aus dem Körper auszuleiten … Bleibt zu hoffen, dass die Leidensgeschichte endlich zu Ende ist !!!

06.10.2017 Post von der Naturheilpraxis von Frau Jasmin Freund. Das Ergebnis der Blutanalyse und die entsprechenden homöopathischen Mittel sind gekommen. Der Gesundheitszustand von Gina ist trotz der OP und der damit zusammenhängenden Einnahme von Antibiotika mehr als zufriedenstellend.

26.10.2017 Die letzte Kontrolluntersuchung von Gina in der Klinik … Alles Bestens !!! Wenn das kein Grund zur Freude ist …

21.12.2020 Totgesagte leben länger … aus den 4 bis 12 Wochen sind inzwischen 7 Jahre geworden und wir hoffen, dass noch ein paar Jahre dazukommen.

Das Portrait wird von Zeit zu Zeit aktualisiert.